Spielen ist wichtig für die Entwicklung

Spielen ist wichtig für die Entwicklung

vieler unterschiedlicher Kompetenzen, die ein Kind für sein späteres Leben braucht. Sozialkompetenz, Selbständigkeit, Grob – und Feinmotorik um nur einige zu nennen.

Kinder brauchen das Spiel um sich, die anderen und vor allem die große weite Welt zu verstehen. Es muss diese große Welt mit allen Sinnen, die ihm zur Verfügung stehen begreifen lernen – eben auch dann, wenn es sich im ersten Lebensjahr alles, und ich meine wirklich alles, in den Mund steckt. Nur so, kann es die Welt und die Dinge auf dieser Welt erkunden – mit dem Mund.

Wenn wir kleine Kinder beobachten, stellen wir fest, dass sie Dinge, die sie hoch interessant finden immer und immer wieder widerholen, z.B eine Dose auf und zu machen. Sie brauchen diese immer widerholenden Bewegungen um zu verinnerlichen, dass dieses Ding immer so auf geht, wenn sie diese und jene Bewegung machen. Sie wollen rausfinden, ob das wirklich immer so ist – auch beim tausendsten mal. Woher sollen die Kleinen auch wissen, dass die Dose immer so auf geht, der Deckel von der Toilette immer so zu knallt, wenn ich ihn fallen lasse oder das Zimmer wirklich immer hell wird, wenn sie auf dieses komische Ding in der Wand drücken. Die Kinder brauchen niemanden, der ein Animationsprogramm des Lernens mit ihnen durchführt. Die Kleinen sind von Geburt an wissbegierig und erforschen ihre Welt ganz alleine – wenn man sie denn lässt.

Die Erwachsenen sollten nur als Führer in dieser Welt fungieren und den Kindern so viele unterschiedliche Eindrücke wie möglich bieten – aber die Kinder alleine machen lassen. Kinder müssen Dinge alleine machen um sie zu begreifen. Alleine auf der Wiese krabbeln oder auf dem Kiesweg. Alleine einen liegenden Baumstamm erklimmen oder alleine die Wirkung des Sprungs in eine Pfütze rausfinden. Viele Eltern haben ständig Angst, dass ihren Kindern bei der Welterkundung etwas zu stoßen könnte. Blaue Flecke und aufgeschürfte Knie gehören zum Leben dazu und werden heilen – der zerstörte Mut, wenn wir unsere Kinder ständig vor allem bewahren wollen nicht unbedingt! Wenn wir den Kindern immer alles abnehmen und sie vor blauen Flecken und den Schrecklichkeiten dieser Welt bewahren wollen, werden wir ängstliche, mutlose und unselbständige Kinder erziehen, die im Erwachsenenalter Schwierigkeiten haben werden, mit den Konflikten des Lebens klar zu kommen.

Genauso entwicklungsschädigend ist eine permanente Überforderung der Kinder. Kinder sind nun mal keine Maschinen. Sie lernen in ihrem eigenen Tempo. Wenn sie ständig überfordert werden, verlieren sie genauso die Lust am Entdecken und Lernen, wie die Kinder, die ständig zu viel behütet werden. Das gesunde und vor allem individuelle Mittelmaß ist der Weg zu einer gesunden Entwicklung und einem guten Selbstbewusstsein der Kinder.

 


Autor / für den Inhalt verantwortlich: Corinna Wietelmann